Zur Geschichte des Ortsvereins

Über 100 Jahre bewegte Geschichte
und bewegende Erinnerungen


Im Jahr 2018 feierte der SPD-Ortsverein Bad Ems sein 100-jähriges Bestehen. Das Heft „Eine kleine Geschichte der SPD Bad Ems“ ist zu diesem Anlass erschienen. Es berichtet von den Anfängen und nimmt insbesondere die Jahre ab 1968 in den Blick.

Viele denken in der Rückschau gerne an die Weihnachtsfeiern, Sommer- und Herbstfeste sowie den Wagenbau für den Blumenkorso. Manche gewiss auch an die „Emser Gespräche“, die wöchentlichen Bürgersprechstunden und die Ortsbesichtigungen „SPD vor Ort“. Erinnerung heißt für die SPD aber auch: Nicht vergessen, wo wir herkommen, und weiterhin auf Kurs bleiben!

Die Anfänge

Schon vor dem Ersten Weltkrieg gab es in Ems eine starke sozialdemokratische Gruppe. Zu einem Ortsverein zusammenschließen konnte man sich aber nicht, denn Sozialdemokrat zu sein, war damals schon gefährlich. Nichtsdestoweniger – man war aktiv. Zu den Reichstagswahlen 1912 veranstaltete die Gruppe – die meisten davon SPD Mitglieder – Aufmärsche durch Ems. Fahnenträger war der Landwirt Ernst Arlt. Diese Gruppe bewirkte ein starkes Ansteigen der SPD-Stimmen, es gab 400 SPD-Wähler.

Jahre der Bewährung

  • Nach Ende des Ersten Weltkriegs traf sich die Gruppe Ende November 1918 im „Kölnischen Hof“ in der Koblenzer Straße zur Gründung eines Ortsvereins. Erster Vorsitzender war Friedrich Müller, Kassierer Albert Kalbitzer.
  • 1919 war die SPD drittstärkste Kraft in Ems,
  • 1920 wurde sie mit 1113 Stimmen stärkste Partei,
  • 1924 begann die Ausweisung der Besatzungsmacht, die auch führende Genossen betraf,
  • 1927 gründete Albert Kalbitzer jr. nach seiner Rückkehr den Verein „Sozialistische Arbeiterjugend“ mit einer stattlichen Mitgliederzahl,
  • 1928 wurde die SPD mit 1037 Stimmen stärkste Partei,
  • bei den Wahlen am 14.9.1930 hielt die SPD noch ihre führende Position; weit abgeschlagen die Nazis,
  • 1933 hatte die SPD noch 612 Stimmen, die Nazis hatten sich durchgesetzt, die SPD wurde verboten. Der Genosse Willi Heinz wurde im Konzentrationslager Dachau umgebracht,
  • nach 1945 hatte der Ortsverein 40 Mitglieder; 6 Genossen wurden in den Stadtrat gewählt.

Aufblühen in der Nachkriegszeit

Es gab viele Veranstaltungen für die Bevölkerung, von denen heute noch etliche bestehen und weitergeführt werden, so das traditionelle Dippekuchenessen und die Wanderungen mit dem Förster, um nur einige zu nennen.

1988 gründete man die Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen (AsF).

Von den 60er-Jahren bis Anfang der 2000er-Jahre gab es in der Emser SPD immer eine Juso-Gruppe. In den 90er-Jahren wurde sie besonders aktiv. Bis zu 20 Jugendliche diskutierten die Bad Emser Zustände und die Weltpolitik. Aber dabei blieb es nicht. Den Jugendlichen von damals verdanken wir unser heutiges „Jugendzentrum“ im Alten Rathaus: Man kam damals überein, dass in Bad Ems ein Treffpunkt für alle Jugendlichen geschaffen werden muss. Es gab Probleme mit der Raumsuche und auch mit dem Widerstand bzw. einer gewissen Ambivalenz der anderen Parteien im Rathaus. Die Gruppe jedoch ließ sich nicht abhalten, demonstrierte, stritt und wehrte sich mit Erfolg.

Nicht nur die Jusos, der gesamte Ortsverein war rührig, sodass führende Politiker Ems besuchten, nicht zuletzt am 15.3.1987 Willy Brandt („Wir wollen mehr Demokratie wagen“).

Angelika Hille

1987 begrüßt Lothar Seitz Willy Brandt in Bad Ems (Foto: Guenter Rieck)

Rührige Jungsozialistinnen und -sozialisten 1990; v. l. n. r.: Sabrina Lotz, Karsten Krämer, Dirk Breuer, Zdravko Gabarsek, Carsten Werner, Charlotte Augst und Ralf Reiländer (Foto: privat)

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